Aus der Geschichte des Dorfes Wisen

Hartes Los
1774 meldete der Landvogt von Gösgen eine Epidemie in Wisen nach Solothurn. 24 Personen seien von der Krankheit befallen und 3 davon gestorben. Weil viel Schnee gefallen sei, könne im Moment kein Arzt nach Wisen geschickt werden. Die Regierung ermächtigte den Vogt zu Gösgen, auf ihre Rechnung Lebensmittel für Wisen zu kaufen, um die grösste Not zu lindern.

Unbeugsame Wisner
Das resolute Verhalten der Wisner belegt ein Vorfall aus dem Jahre 1795. Um die Viehzählung schnell und richtig zu vollziehen, wurde der Pikett-Kommandant von Hauenstein vom Landvogt nach Wisen geschickt. Dieser erschien mit vier, mit Gewehren und aufgepflanzten Bajonetten bewaffneten Soldaten beim Untervogt Peter in Wisen. Die Bewohner von Wisen empörten sich über die bewaffneten Soldaten sehr. Sie rotteten sich zusammen, und der Pikett-Kommandant musste mit seinen Soldaten unverrichteter Dinge abziehen.
Der Wisner Untervogt Peter musste nach diesem Vorfall zum Verhör durch den Landvogt nach Gösgen. Er rechtfertigte sich dort, für eine Viehzählung brauche es in Wisen keine bewaffneten Soldaten, zudem habe er bis jetzt die Viehzählung immer korrekt durchgeführt. Der Landvogt begründete den Einsatz der Soldaten mit dem Verdacht, die Wisner würden verbotenen Viehandel mit dem Baselbiet treiben. Der Landvogt informierte die Regierung über die Ergebnisse, und diese zog den Untervogt Peter zur Verantwortung, da er sich Ausdrücken bedient habe, die nicht ungeahndet bleiben könnten. Da der Pikett-Kommandant auch beim zweiten Mal die Viehzählung nicht durchführen konnte und auf unverschämte Art zurückgewiesen worden sei, hielt die Regierung strenges Gericht. Der Untervogt Werner Peter und der Gerichtssäss Hans Jakob Kunz wurden ihrer Ämter enthoben. Zudem mussten sie eine saftige Busse bezahlen.